• Zwei Beine, wobei das linke Bein sichtbare Krampfadern aufweist.

Krampfadern

Diagnose und Behandlung

Was ist eine Krampfader?

Während Arterien das Blut vom Herzen in den Körper transportieren, bringen die Venen das Blut zurück zum Herzen. In den Venen befindet sich ein Klappensystem, das für die optimale Funktion der Adern wichtig ist. Bei Krampfadern schließen diese Klappen nicht mehr genügend, deshalb entsteht ein ständiger Rückfluss des Blutes.

Eine Krampfader ist eine erweiterte Vene, die durch Überdehnung an Elastizität verloren hat und dadurch zu oft sichtbaren und schmerzhaften Verdickungen führen kann. Genetische Veranlagung, stehende Berufe, Schwangerschaft, Thrombose, Bewegungsmangel und Übergewicht sind Ursachen für die Bildung von Krampfadern.

Symptome

Neben kosmetischen Beschwerden (nicht Tragen von Röcken oder kurzen Hosen) geben Krampfadern Schwere- und Spannungsgefühle in den Beinen. Weitere Symptome sind: Juckreiz, nächtliche Wadenkrämpfe, Venenentzündungen (Thrombophlebitis), Verschlimmerung in der prämenstruellen Phase und in der warmen Jahreszeit.

In späteren Stadien entstehen Ödeme in den Beinen, wodurch die Haut-Durchblutung beeinträchtigt wird. So entsteht eine chronisch-venöse Insuffizienz mit Änderungen der Haut wie Atrophie, Pigmentierung, Ekzem der Haut und schließlich offene Beine. Wichtig ist es Krampfadern im Frühstadium zu entdecken und zu behandeln.

Dr. med. Jan Krijgh

Diagnose

Am Anfang erfolgt eine gründliche Untersuchung und Beratung. Danach wird das arterielle und venöse System mit einem Farbduplex-Sonographie und Doppler-Sonographie untersucht. Die Messung mittels Ultraschall ist schmerzlos und ist der moderne “Goldstandard” in der Phlebologie, weil sowohl die Funktion, als auch der genaue Verlauf der Venen dokumentiert werden kann. Auch die Thrombosediagnostik erfolgt mit dem Duplexgerät.

Eine ausführliche Diagnostik ist notwendig für die Bestimmung vom Therapieplan für den einzelnen Patienten. Wichtig ist, dass die Diagnostik unterscheidet zwischen unkomplizierten Varizen und einem chronischen venösen Syndrom.

Behandlungsmethoden

Behandlungsmethoden

Für jede Art der Venenerkrankung stehen heute moderne Therapieverfahren zur Verfügung.
Die Wahl der Behandlungsmethode ist abhängig vom Grad des Krampfaderleidens, dem Alter und den diagnostischen Ergebnissen. Im Allgemeinen kann folgende Einteilung gemacht werden:

  • Besenreiser: Mikrosklerotherapie oder Lasertherapie
  • Retikuläre Varizen: Sklerotherapie
  • Stammvenen und Seitenäste: Schaumverödung oder selektieve Chirurgie

Bei der Venensklerosierung wird mit kleinsten Nadeln ein spezielle Flüssigkeit oder Schaum in die erweiterte Venen eingebracht wodurch die Innenwände reagieren und verkleben miteinander.

Das Blut wird in eine gesunde Vene umgeleitet. Die Behandlung ist einfach, kaum schmerzhaft und dauert etwa 20 Minuten. Behandelt wird jeweils ein Bein nach dem anderen.

Wenn die Venenklappen der größten Verbindungsvenen in der Leistengegend und in der Kniekehle nicht funktionieren, wird eine Schaumverödung unter Ultraschallkontrolle durchgeführt. Mit dieser Technik ist eine Operation in der Leiste fast nicht mehr notwendig.

Nach der Behandlung

Damit die Heilung möglichst rasch erfolgen kann, sollte etwa 5 Tagen ein Kompressionsstrumpf getragen werden. Der äußere Druck durch den Strumpf begünstigt das Verkleben der Besenreiser.

Die spätere Abnahme des Verbandes können sie in Übereinstimmung mit dem Arzt selbst durchführen. Zum Lösen des Pflasters wird 70%-iger Alkohol einige Minuten reichlich auf das Pflaster gegeben. Sie werden feststellen, dass die Krampfadern zugewachsen sind, aber manchmal noch kleine, empfindliche Knötchen fühlen oder bläuliche Reste sehen, die sich in den nächsten Wochen auflösen.

Diesen Prozess können sie unterstützen, wenn sie die behandelten Stellen einige Minuten mit einer Beincreme einmassieren. Die ganze Abheilung kann bei grösseren Varizen 4-6 Monate dauern. Nach einigen Wochen findet die Nachuntersuchung statt, in der das Ergebnis oder eine weitere Behandlung besprochen wird.

Gibt es Komplikationen?

Mit dieser Behandlung sind über viele Jahre zahlreiche Menschen erfolgreich behandelt worden. Komplikationen und Nebenwirkungen sind selten, können aber wie bei allen medizinischen Eingriffen niemals ganz ausgeschlossen werden.

Nach der Behandlung können kurzfristige Schmerzen und Juckreiz entstehen an der Einstichstelle.

Manchmal gibt es eine Hyperpigmentierung der Haut über den behandelten Stellen und erneute Bildung von Besenreisern. Selten sieht man eine allergische Reaktion oder eine Hautwunde wenn das Medikament mit der Haut in Berührung kommt.